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Geschichte

Geschichtliches

In seinem auch als „Saale Chronik“ bezeichneten umfangreichen Schriftwerk Beschreibung der Saala im Amt Lauenstein erwähnt Daniel Eberhard Baring Dunsen als „Dorf zwischen Kulf (Külf) und Samenberg (Sonnenberg)“ gelegen, das 1356 in einem Brief des Ritters Arnd von Portenhagen als „Tunhofen“ erwähnt wird. Seit dem Jahr 1409 ist jedoch der heutige Name gebräuchlich.

Der nur 1,5 km südwestlich von Eime gelegene Ort erstreckt sich als Straßendorf entlang der Deilmisser Straße (K421) und der Dunser Straße (B240) und wird von zwei Bachläufen durchflossen, der Akebeke und dem Deilmissener Bach.

Der dörfliche Eindruck Dunsens hat sich im Laufe der Jahrhunderte nicht verändert und der Ort ist auch nach dem 2. Weltkrieg nur um wenige Häuser gewachsen. Aktuell wohnen etwa 85 Menschen hier. Das Erscheinungsbild von Dunsen ist nach wie vor durch landwirtschaftliche Betriebe geprägt, von denen heute noch zwei bewirtschaftet werden.

Mit ihrem Ortswappen erinnern die Dunser an die Adelsherren von Dötzum, zu deren mittelalterlichem Besitz Dunsen einst gehörte. Während das Wappen derer von Dötzum einen gespickelten Schrägrechtsbalken trägt, sind für Dunsen zwei waagerechte übereinanderliegende rotweiße Balken auf grünem Grund gewählt worden.

Markantester Punkt des Ortes ist die auf einem Hügel erbaute St.-Katharina-Kapelle.

Seit 1974 gehört Dunsen zum Flecken Eime, wurde mit diesem zunächst in die Samtgemeinde Gronau/Leine und 2016 in die neugegründete Samtgemeinde Leinebergland eingegliedert.


Historische Baulichkeiten

St.-Katharina-Kapelle

Zu finden: Leutenburg

Die St.-Katharina-Kapelle liegt südlich der Straße nach Deilmissen auf einem Hügel mitten in Dunsen. Errichtet wurde die heute weiß verputzte rechteckige Bruchsteinkirche vermutlich im 16. Jahrhundert. 1623 brannte die kleine Kirche aus. In der Festschrift zum 250-jährigen Jubiläum der St. Gallus-Kirche in Esbeck heißt es dazu: „Nach den Nachrichten aus den Pfarrarchiven haben 1623 die kaisertreuen katholischen Söldner Tillys in dieser Gegend, davon vier Monate in der Parochie Esbeck, gehaust und die Pfarre und kirchlichen Gebäude wie auch das übrige Dorf sei von ihnen niedergebrannt worden. (...) In Deilmissen sei damals nur eine Scheune und die Kapelle, in Dunsen und Heinsen nichts mehr erhalten geblieben.“

Die Kapelle von Dunsen wurde erst 1737 wieder instandgesetzt und mit einem neuen Dach versehen. Die westliche Firstspitze trägt einen quadratischen, mit grauen Schieferplatten verkleideten Dachreiter mit Pyramidenhelm. In diesem hängt eine 1855 in Hannover gefertigter Glocke. Diese läutet noch heute dreimal täglich zu festgesetzten Zeiten.

Ab 1726 erhielt der Besitzer des Rittergutes Heinsen, damals Christian Ulrich von Hardenberg, das Patronatsrecht über die St. Katharina-Kapelle. Dieser war weltlicher Patron der Kirchengemeinde Esbeck und damit auch der der zugehörenden Kapellen in Deinsen und Dunsen.

Mit Datum vom 31. Dezember 1979 wurde das Kirchspiel Esbeck aufgelöst und die über Jahrhunderte bestandene Verbindung mit den Kapellengemeinden Dunsen und Deilmissen sowie mit dem Gut Heinsen mit Ausnahme des Patronatsrechtes beendet. Dunsen und Deilmissen wurden in die Nachbargemeinde Eime eingegliedert. Das Patronat wurden schließlich 1993 aufgehoben. Der letzte Patronatsinhaber war damit Karl Barckhausen.

Man betritt die Kapelle vom Kirchhof durch eine Tür auf der Nordseite.

Innen ist die Dunser Kapelle sehr schlicht gestaltet. Ältestes und einziges noch erhaltenes Inventarstück der alten Kirche ist der aus Sandstein gefertigte Taufstein aus dem Jahre 1605, der später mittels Ölfarben farbig bemalt wurde. Auf den Wandungen des Beckens sind geflügelte und ungeflügelte Puttenköpfe zu sehen, am Schaft darunter die Jahreszahl seiner Fertigung.

Tageslicht von außen fällt in den Kirchenraum durch je ein Fenster auf der Ost- und der Südseite. Das Fenster im Osten ist modern farbig gestaltet.

Auf dem Kirchhof der St.-Katharina-Kapelle werden noch heute die Verstorbenen des Dorfes bestattet. Am Fuße der Südwand befinden sich zahlreiche kleine Grabsteine, die man in der Vergangenheit nach Ablauf der Ruhefrist von den Grabstellen genommen und hier gesammelt aufgestellt hat. Ältester und schon sehr verwitterter Grabstein aus Sandstein ist der des Kindes D. M. Hunsrugen aus dem Jahre 1821.

Alte Schule

Zu finden: Deilmisser Str. 7

Über lange Zeit bildete das Kirchspiel Esbeck auch eine Schulgemeinde, weshalb die Kinder aus Dunsen auch die dortige Schule besuchen mussten. Eine eigene Schule bekam Dunsen erst 1726. Es wird an der Stelle des noch heute erhaltenen und deutlich jüngeren Schulhauses an der Deilmisser Str. 7 gestanden haben. In diesem Backsteingebäude und letzten Schulhaus Dunsens wurden alle Kinder des Dorfes in einem einzigen Klassenraum unterrichtet.

Das alte Schulhaus ist heute ein privat genutztes Wohnhaus.

Feuerwehrhaus/Dorfgemeinschaftshaus

Zu finden: Deilmisser Str. 6

Das Haus gegenüber dem alten Schulgebäude ist an seinem Turm unschwer als Feuerwehrhaus von Dunsen auszumachen. Die früher eigenständige Ortsfeuerwehr arbeitet heute mit der Feuerwehr im Nachbarort Deilmissen zusammen, ein Löschfahrzeug steht aber nach wie vor im Feuerwehrgebäude in Dunsen. Dieses wird heute auch als DGH genutzt.

Ehem. Haus des Schafmeisters

Zu finden: Lehmkamp 4

Das Fachwerkhaus am Lehmkamp ist eines der ältesten und noch erhaltenen Häuser Dunsens. Hier wohnte früher der Schafmeister des Dorfes.

Waagehäuschen

Zu finden: Lehmkamp, auf Höhe des Hauses Nr. 2

Gleich zu Beginn des Lehmkamps steht das wohl kleinste Haus Dunsens. Es ist das Waagehaus des Ortes, dessen Waage direkt davor in der Straße liegt.

Im 20. Jh. wurden in der Umgebung von Dunsen in zwei Steinbrüchen Steine gebrochen. Mittels dieser Fahrzeugwaage wurden die Lasten vor dem Abtransport des Materials ermittelt und festgehalten. Auch für den Handel und Verkauf ihrer Produkte wurde und wird die Waage noch heute von den örtlichen Landwirten genutzt.